Sonntag, 18. Februar 2018

Nachlese - Gestern Abend im Salon: Stefanie Wider-Groth



Ob bei dem Wetter jemand kommt? Eis und Schnee und Pfuiteufelkälte sind nicht gerade die besten Voraussetzungen, um auszugehen. Aber auf einmal war das "La Lune" dann voll, die duftenden Suppen dampften auf den Tischen, und man freute sich auf einen gemütlichen und spannenden Abend mit Stefanie und ihrem Kommisar Emmerich, dem schwäbischen Pendant zum kauzigen, sizilianischen Commissario Montalbano. Sprachlich sind die beiden auch verwandt, das Sizilianische hat durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Schwäbischen - maulfaul und ein bisschen bruddelig. Auch Montalbans Langzeitverlobte Livia findet man in Emmerichs Ehefrau Gaby wieder, denn sie sind diejenigen, die ihren Männern die Informationen zutragen, die eben nur sie aus ihren Frauen-netzwerken beziehen können, und die so wichtig für die Lösung der Fälle der großen Kommissare sind. Und so ging es gestern Abend weniger um den Schuh mit dem Fuß darin, der auf dem "Monte Scherbelino" gefunden wurde, sondern mehr um die Befindlichkeiten des Kommissars, seine Be-ziehung zu seiner Frau, seinem Chef und zu den neuen Kommunikations-medien, die ihm natürlich, wie kann es anders sein, zuwider sind. Verschmitzt und originell wie ihr Romanheld, unterhielt uns die Stuttgarter Krimiautorin aufs Beste, und zwischen ihren kurzweiligen Kapiteln durfte ich meine Stuttgartlieder singen, eingebettet in den warmen, jazzigen Sound des Gitarristen Michael Minges, mit dem ich schon seit Jahrzehnten zusammenspiele. Ein Genuss für mich und die Zuhörer.